04.12.2025

Metropolregion Nürnberg stärkt weiter die Autozulieferbranche

Positive Nachricht für eine Schlüsselbranche in Bayern: Das erfolgreiche Netzwerkprojekt transform_EMN geht in die Verlängerung. Denn Lösungen sind gerade für diesen Wirtschaftszweig und seine Beschäftigten von großer Bedeutung und der Druck auf die Autozulieferer in der Metropolregion Nürnberg mit ihren rund 100.000 Beschäftigten wächst stetig. Seit 2022 unterstützt das Autozulieferer-Netzwerk transform_EMN die Branche in der Region. Nun hat das Projekt der Metropolregion Nürnberg aufgrund seiner wertvollen Grundlagenarbeiten eine Verlängerung der Förderzusage des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie für das Jahr 2026 erhalten.

Vorerst bis Ende 2026 wird transform_EMN mit weiteren rund 1,6 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Die Metropolregion Nürnberg übernimmt wie bisher mit fachlicher Unterstützung der Wirtschaftsförderung Nürnberg die Gesamtkoordination des Projekts. Gemeinsam mit den wissenschaftlichen Partnern Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) und dem Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) der Universität Erlangen-Nürnberg werden die bestehenden Angebote des Netzwerks für regionale Autozulieferer fortgesetzt und ausgebaut. Weiterhin eng eingebunden sind zudem die Industrie- und Handelskammern sowie die Wirtschaftsförderungen in der Metropolregion, das Medizintechnikcluster Medical Valley EMN e.V., das oberfränkische Automobilnetzwerk OfraCar, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die IG Metall, die Gesellschaft für Personal- und Organisationsentwicklung ffw GmbH, das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) und neu die ENERGIEregion Nürnberg e.V.

 

Auch der etablierte Branchengipfel für die regionale Zulieferindustrie „Zukunftswerkstatt Automotive Metropolregion Nürnberg“ mit jährlich rund 350 Teilnehmenden wird 2026 wieder stattfinden. Foto: Frank Wunderatsch/Kulturidee

„Ziel ist es, die erfolgreich bestehenden Maßnahmen für unsere regionalen Betriebe fortzuführen und mit neuen Angeboten die Brücke zur ab 2027 geplanten ,Zukunftsagentur‘ zu schlagen –  etwa mit der Diversifizierung in die Bereiche Humanoide Robotik, Sicherheit und Verteidigung sowie Energietechnik“, so Thomas Deffner, Politischer Sprecher des Forums Wirtschaft und Infrastruktur der Metropolregion Nürnberg und Oberbürgermeister der Stadt Ansbach. Die sogenannte Zukunftsagentur soll später langfristig branchenübergreifend Wissenstransfer und regionale Vernetzung sichern, kleinen und mittleren Unternehmen Orientierung bieten und Innovationen anstoßen.

transform_EMN erweitert Partnerkreis

Der Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) der Universität Erlangen-Nürnberg bringt auch 2026 in das Netzwerk transform_EMN seine Expertise im Bereich transformationsgerechte Produktion, etwa unter Einsatz von KI, ein. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der regionalen Zulieferindustrie haben die Möglichkeit, Technologien für eine digitale, energieeffiziente und klimaschonende Produktion zu testen sowie diese gemeinsam mit WissenschaftlerInnen der beteiligten Forschungseinrichtung weiterzuentwickeln.

Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) übernimmt die Fortführung der Innovationsplattform zum Zukunftsthema „Fahrzeugelektrifizierung“ und deren erfolgreiche Arbeitskreise zu fachlichen Fokusthemen und richtet mit Partnern wie dem European Center for Power Electronics oder dem Cluster Leistungselektronik Weiterbildungsveranstaltungen für Unternehmen aus.

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken ergänzt, gemeinsam mit den Schwesterkammern in Bayreuth und Coburg, ihr Veranstaltungsangebot für Unternehmen um die Themen Digitale Fertigung, Cybersicherheit, KI, Additive Fertigung und Automation. Außerdem nimmt sie die aktuell für viele Autozulieferer zunehmend interessanten Geschäftsfelder Sicherheit und Verteidigung sowie Humanoide Robotik in den Fokus. „Unsere Reifegradbefragungen in der ersten Projektphase haben ergeben, dass ein Großteil der Unternehmen die Erschließung neuer Geschäftsfelder anstrebt. Wir passen uns damit den konkreten und mittlerweile veränderten Bedarfen der regionalen Betriebe an“, sagt Markus Lötzsch, stellvertretender Wirtschaftsvorsitzender der Metropolregion und Hauptgeschäftsführer der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Das Medizin-Spitzencluster Medical Valley EMN e.V. eröffnet teilnehmenden Unternehmen auch weiterhin den Zugang zum für Autozulieferer interessanten Geschäftsfeld Medizintechnik. Das etablierte oberfränkische Automobilnetzwerk ofraCar e.V. mit dem das Projekt transform_EMN bereits in den vergangenen drei Jahren eng zusammengearbeitet hat, ist mit praxisnahen Veranstaltungen zu den Themenfeldern Künstliche Intelligenz, Diversifikation, Digitale Fabrik oder Mitarbeiter-Akzeptanz eingebunden. Für die Beschäftigtenperspektive arbeitet transform_EMN eng mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der IG Metall zusammen. In Kooperation mit dem gesamtbayerischen Projekt transform.by, der Gesellschaft für Personal- und Organisationsentwicklung ffw GmbH sowie dem Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) werden Qualifizierungsmaßnahmen für Beschäftigte und Unterstützungsangebote für Betriebsräte auf den Weg gebracht. Neu im Projekt ist die Beteiligung der ENERGIEregion Nürnberg e.V., die interessierten Unternehmen Zugang zur Energiebranche ermöglicht.

Foto: Frank Wunderatsch/Kulturidee

Netzwerk stetig gewachsen

Mit transform_EMN hat sich ein Transformationsnetzwerk insbesondere für KMU der Automotive-Branche in der Metropolregion Nürnberg etabliert. So konnten seit 2022 Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft angestoßen, Unternehmen miteinander vernetzt, Wissen geteilt und Erfahrungen ausgetauscht werden. Zunehmende Planungs- und Zollunsicherheit, hohe Energiekosten und sinkende Marktanteile, die Umstellung auf E-Mobilität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit stellen die regionale Zulieferbranche aber weiterhin vor immense Herausforderungen. „Bei kleinen, mittleren und großen Zulieferunternehmen ist deutlich zu spüren, dass auch durch äußere Einflüsse die Herausforderungen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen haben. Deshalb ist die Arbeit des Netzwerks transform_EMN eine wichtige Unterstützung dabei, Arbeitsplatzverlusten entgegenzusteuern und Wertschöpfung in der Region zu sichern“, so Dr. Andrea Heilmaier, Geschäftsführerin des Forums Wirtschaft und Infrastruktur der Metropolregion und Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin der Stadt Nürnberg.

Zum Portfolio des Projekts gehören Angebote zur Vernetzung, zum Wissens- und Technologietransfer, zur Qualifizierung von Mitarbeitenden, zur Erschließung neuer Geschäftsfelder oder zur Bestimmung des Transformations-Fortschritts in den Betrieben. Zusätzlich ermutigt die Fachkräftekampagne „Gestalte heute, wer du morgen sein willst“ (www.gestalte-deinen-weg.de) Mitarbeitende, den Wandel mitzugestalten, berufliche Chancen zu nutzen und zeigt anhand anschaulicher Beispiele, wie Transformation gelingen kann. „Ich halte es für ein wichtiges Signal, die Zulieferer und ihre Beschäftigten in dieser vielfach herausfordernden Situation gerade jetzt nicht alleine zu lassen. Dass das Netzwerk seine Arbeit fortsetzen kann, ist eine gute Nachricht für die Region. Sichere und gut entlohnte Arbeitsplätze sind gerade in Zeiten wie diesen eine Absicherung gegen politischen Extremismus. Politik muss handeln und die Transformation unterstützen“, betont Stephan Doll, Fachlicher Sprecher des Forums Wirtschaft und Infrastruktur der Metropolregion Nürnberg und Geschäftsführer des DGB Mittelfranken.

Gemeinsam mit Unternehmen, Wissenschaft, Gewerkschaften und Politik wurde im Projekt außerdem das Zielbild „Zukunft transform_EMN 2035“ entwickelt. Es enthält Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige regionale Zulieferindustrie. Zur Umsetzung dieser Ziele kann das Netzwerk nun seine unterstützende Arbeit auch in 2026 fortsetzen. 

Titelfoto: Foto: Marcus Rebmann/Kulturidee

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